Offenstall

Für gesunde, ausgeglichene, mutige, sozialkompetente, leistungsbereite Pferde mit einer guten Grundkondition

Weidegang 24 Stunden ganzjährig



Beitrag: "Geschützter Offenstall" copyright by author of this site

Mein erstes Pferd leidet an periodischer Augenentzündung. Dadurch stellen sich an die Pferdehaltung und an die Stallungen andere Anforderungen.
Für mich ist nötig, dass ein Stall für meinen Dicken spezielle Voraussetzungen erfüllt:

Für den Sommer braucht er:
kühlen, Insektengeschützten, zugfreien (dunkleren) Fressstall und 24-Stunden zugängliche saftige Weide,
gedeckten windzuggeschützten Vorplatz und auch einen windigen Platz, von wo Insekten weggeblasen werden.

Für den Winter braucht er:
Geschützten Fressstall, geschützten Schlafstall, gedeckten offenen Vorplatz, offene grosse Weide
und das Wichtigste für die nicht leichtfuttrigen und nicht stets fressenden Pferde, die auch pausieren mit Fressen, obwohl es noch Futter hat:
24- Stunden - Heu - Fütterung à discretion.

"Geschützt" bedeutet immer, dass Fliegen und Bremsen nicht in den Stall geraten können, und dass es im Stall für alle ausreichend durchzugfreien Platz gibt. Alle Öffnungen und Fenster sind mit stabilen Mückengittern versehen. Der Durchgang für die Pferde nach draussen ist verhängt; mit 4mm dicken und 30 cm breiten durchsichtigen Plastikstreifen und/oder mit einer schweren überlappenden Wolldecke, je nach Bedarf. Natürlich ist Frischluftzufuhr und Luftaustausch gewährleistet.

Frisches Wasser ist immer verfügbar. Salzleckstein und Mineralsalzleckstein sind vorhanden. Stroh und Heu hat es auch zum Fressen.

Die Frage: Wo halten sich welche Pferde wie häufig auf?

Painted Tawny, Rasse unbekannt, periodische Augenentzündung:
Vorplatz und windiger Platz, Fressstall, Auslauf und Schlafstall, Weide häufig im Winter, Weide im Sommer eher nachts und frühmorgens.

Speedy, holländisches Kleinpferd mit 7/8- Vollblutaraberanteil, schwache Überempfindlichkeit gegenüber Mückenstichen:
Weide, Auslauf, Fressstall, Schlafstall, Vorplatz

Silver, American Quarter Horse,
schwache Überempfindlichkeit gegenüber Mückenstichen:
Fressstall und Auslauf, Weide, Vorplatz, Schlafstall

Candal, 3/4- Haflinger- 1/4-Shagyaaraber,
starke Überempfindlichkeit gegenüber Mückenstichen (kein Sommerekzem):
Weide, Fressstall, Auslauf und Vorplatz, Schlafstall




Vorhandene Infrastruktur für das Pferd:
Verschiedene Fressmöglichkeiten drinnen und draussen mit Heu oder Stroh
Schlafstall mit Einstreu und Stroh
Gedeckter Vorplatz
Auslauf/Paddock
Weide



Für den Reiter:
Platz für Utensilien
Sattel- und Futterkammer
WC
Waschplatz/ Putzplatz
Sitzplatz







Gesucht
Offenstall mit direkt angrenzendem Weide- und Heuland für 6 bis 8 Pferde/Ponies auf dem Littauerberg, Raum Zentralschweiz und Umgebung.
Der Stall muss mindestens den aktuellen Richtlinien des Bvet entsprechen bzw entsprechend eingerichtet und umgebaut werden können.
Besten Dank für Ihr detailliertes Angebot übers Kontaktformular:

www.candal.ag.vu/candal_s_gastebuch.html



Im Januar 2008

23. Juni 2009: Gedanken zur Pferdehaltung in der Innerschweiz: Im Unterschied zu anderen Regionen der Schweiz ist besonders in der Zentralschweiz festzustellen, dass die Haltung von Pferden in Offenställen mit direktem 24-stündigem Weidegang nur selten verwirklicht wird.

Mögliche Gründe: "Die Grasnarbe wird beschädigt" und "es hätte dann nicht genügend Gras zum Fressen"

Na und? Vielleicht ist die Weide zu klein, vielleicht ist der Besatz zu dicht, vielleicht ist der Boden zu nass. Mir ist das Wohlergehen der Pferde wichtiger und die Interessenabwägung ist für mich immer eindeutig zu Gunsten der Pferde ausgefallen. Es wird sowieso zugefüttert, es kann einfach ein bisschen mehr Heu gefüttert werden. Die Weide soll in 1. Linie der Bewegung und dem Sozialkontakt dienen und erst in 2. Linie der Nahrungsaufnahme. Vielleicht hätte es dann gleichzeitig weniger fette Pferde und Ponies. Für die schwerfuttrigen Pferde sind grosse Weiden sicherer, sie haben dann leichter Gelegenheit genügend Nahrung aufzunehmen.

Will ich lieber, dass meine Reitschüler mit unausgeglichenen Pferden reiten, die halt "temperamentvoll" sind, auch mal einen "Bocksprung" machen oder "steigen, auch mal scheuen, auch mal nicht vorwärtsgehen wollen, halt mal durchbrennen können"? Mit Pferden, die stundenlang herumstehen und wenn sie endlich Gelegenheit haben, sich - unter dem Sattel und an der Hand - zu bewegen, ihrem Bewegungsdrang nachgeben wollen und müssen - und deren Bocksprünge und sonstigen Kapriolen deshalb entschuldigt sind? Vielleicht kann ich mich so ja auch als toller sattelfester Reiter profilieren, der die wildesten Pferde im Griff hat und reiten kann und jeden Bocksprung aussitzen kann?
 
Für mich einfach nur gefährlich und damit unentschuldbar. Es ist ja nicht wirklich nötig, dass zuerst jemand verunfallt, oder? Ich bin mir nicht sicher, ob die Statistik der Sportunfälle sich zwischenzeitlich geändert hat: Ist es nicht traurig, dass Reiten schon auf Platz 4 der gefährlichsten Sportarten stand und als Risikosportart gilt? Von Personalberatern wird empfohlen, Reiten im Lebenslauf nicht als Freizeitbeschäftigung zu erwähnen.

Ich verlange von meinen Reitern, dass SIE sich versichern, wenn sie mit meinem Pferd ausreiten, für den Fall, dass ihnen etwas zustösst und für den Fall, dass mein Pferd oder Material oder ein 3. zu Schaden kommt. Gut. Ist das auch richtig?

Eigentlich müsste ICH sicher sein, dass durch mein Pferd niemand und nichts zu Schaden kommt.
Mein Pferd darf erst dann raus ins Gelände oder in den Verkehr, wenn ich sicher bin, dass nichts passiert. Brauchen Pferd und Reiter noch Unterstützung, wird im eingezäunten Platz geübt und am Leitseil ausgeritten.
Ich kann mich nicht erinnern, je - ausser mir - jemanden im Gelände mit gerittenen Handpferd gesehen zu haben! Nachtrag: Im Februar 2010 habe ich erstmals eine Reiterin mit gerittenem Handpferd auf der Rengg getroffen - Kompliment!

Dafür habe ich schon öfters fremde durchgehende Pferde angetroffen, mit Reitern, die nicht imstande waren, die Pferde anzuhalten.

Wissen die Angehörigen und Eigentümer davon? Sitzen sie vielleicht oben?

Für eine artgerechte Pferdehaltung: Schön, dass die Anforderungen des BVET gestiegen sind.
Für mich ist die Mindestanforderung an eine Haltung, dass das Pferd im vollem Tempo darin galoppieren kann.

Es wird sehr viel Geld für Kurse ausgegeben von Reitern, die meinen, lernen zu wollen oder müssen, wie sie besser mit ihrem Pferd umgehen können, was sicher lobenswert ist. Wie wäre es, wenn sie das Geld einfach in die artgerechtere Haltung fliessen lassen würden? Es kann sein, dass diese Reiter beim Reiten nämlich eigentlich alles richtig machen! Auch in der Pferdhaltung gibt es für jeden Reiter etwas zu lernen. Auch solche, die ihr Pferd in eine Pension geben. Das gilt besonders auch für die Anbieter von Pferdeunterkünften, die es sich oft einfach machen, ein Umbau ist halt teuer.

Vielleicht sollte man sich noch ein bisschen Gedanken über die Fütterung machen. Weniger Kraftfutter und mehr Gras, mehr Kräuterwiesen, mehr ans jeweilige Pferd angepasstes Heu, Bäume, Hecken, Sträucher auf der Pferdeweide, an der die Pferde auch mal nagen dürfen und sie als Kratzbäume benutzen können. Nicht schön ausgezäunte Bäume. Warum nicht ein Stück Wald mit einzäunen? In anderen Ländern und Gegenden wird das häufiger gemacht. Die Pferde fressen gerne auch mal Brombeerblätter, Haselstauden, Tannen. Das ist auch noch gesund und beugt Krankheiten vor. Die Pferde, die immer ein bisschen etwas zu fressen haben von klein auf, keine Hungerzeiten ohne Futter kennen, werden selten fett und fressen nicht gierig. Nicht zu vergessen, mehr passende Pferdegesellschaft....

Ich als Eigentümer gebe jeden Monat viel Geld für mein Pferd aus, in 1. Linie und zum grösten Teil für die Unterhaltskosten. Ich bin nicht bereit, weniger als das Minimum als Gegenleistung zu erhalten. Eigentlich will ich nur das Beste für mein Pferd. Nicht das beste, was ich mit dem eingesetzten Geld bekomme, sondern eine artgerechte Haltung meines Pferdes. Nicht das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern eine verträgliche Pferdegruppe mit Galoppweiden und geschützter Offenstallhaltung für jedes Pferd das ganze Jahr.

Sie nicht auch?


Fortsetzung folgt


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