Wanderreiten


Mit meinen Pferden habe ich verschiedene Wanderritte gemacht in der Schweiz und in Frankreich. Mein Reitpferd war der Dicke. Manchmal hatte ich ein Handpferd dabei. Als Handpferd verwendete ich verschiedene Pferde, die teilweise auch ausbildungshalber mitgenommen wurden.

 



Von einigen Ritten möchte ich später berichten:

  1. Von Rothenburg in den Solothurner Jura
  2. Eine Woche im Entlebuch, Rundritt, Werbetour für Wanderzirkus Dr. Eisenbarth (http://www.doktoreisenbarth.ch/wp/)
  3. Von Rothenburg in den Jura in 24 Stunden im Schritt mit Painted Tawny
  4. Von Matzendorf nach Chez- le- Zuber und zurück
  5. Von Matzendorf nach Rothenburg und zurück
  6. Von Matzendorf nach Val- de- Travers, entlang dem Jurasüdfuss nach St. Julien in Genf und nach Frankreich, mit Handpferd
  7. Von Frankreich nach Luterbach, mit Handpferd
  8. Ritt im Emmental
  9. Von Rothenburg aus 1 Woche- Rundritt
  10. Von Rothenburg nach Matzendorf- Laupersdorf zum 2.
  11. Auf die Wikinger- Ranch und zurück nach Rothenburg
  12. Von Malters nach Luthern und zurück mit Pferd und Wagen - Conchita
  13. Von Malters nach Hünenberg und zurück in 2 Tagen
  14. Von Malters/Rothenburg auf den Horben, 2 Tage

 

 

18.08.2009: Zurück zum gebisslosen Reiten

 


Was man zum Wanderreiten mit Ziel braucht:

Karte oder Croquis:

 

Kartenmaterial: Massstab ist Geschmackssache und vielleicht auch Erfahrungssache. Anfangs verwendete ich 1:10000, später 1:25000, noch später 1: 60000. In der Schweiz gibt es gute 1:25000 Karten und Wanderkarten 1: 60000. Die Karten mit 1:10000 zeigen auch Wege, die mit Pferden nicht passierbar sind. Es ist klar, dass Wanderwege in der Schweiz mit Pferden nur zum Teil beritten werden dürfen, man sollte sich frühzeitig informieren.

 

In Frankreich gibt es ausgezeichnete Karten, auch speziell mit Reitwegen eingezeichnete, und ein ausgedehntes Wanderreitnetz mit Wegen und "Gîte d' etappes".

 

 


Was man in der Satteltasche haben sollte:

Ein Handtuch, eine gute Karte, Geld, Taschenlampe, Hufkratzer, Desinfektionsmittel, Wundsalbe, T- Shirt, Socken, Pass für Mensch und Pferd, eine Bürste, Hufersatz- Stifte und Schneestollen im Winter, Schreibzeug.

Meine Packtaschen habe ich beim Sattler nach meinen Vorstellungen abändern lassen, ich liess einen verstellbaren Bauchgurt anfertigen, in 2 Teilen, die an die Packtaschen angenäht und unter dem Pferd, wie eine Hintergurte am Westernsattel, verschnallt werden, mit einem darin eingeschlauften Riemen, der an die Sattelgurte geschnallt werden kann. So flattern die Packtaschen nicht und bleiben gut in Position, auch wenn mal ein bisschen schneller geritten wird.


 


Seil als Führseil

 

Anfangs war mein Pferd so stark beladen, dass es zum Reiten keinen Platz im Sattel hatte, das war auch nicht geplant, sondern ich wollte zu Fuss spazieren bis in den Jura. Ich war fast 1 Jahr unterwegs mit dem Dicken. Nach und nach reduzierte ich das Gepäck auf das wirklich Nötigste.
Was man wirklich braucht, füllte mir dann nur noch von einem kleinen Packtaschenpaar die Hälfte!!!

Alles andere ist Luxus, braucht nur Platz und Gewicht, und kann täglich in der Schweiz und in Frankreich problemlos vor Ort beschafft werden. Kleider können gewaschen werden, Futter kann jederzeit beschafft werden, Hufschmiede gibt es häufig...Dem Pferd zuliebe: Bitte auf das Allernötigste beschränken, das nicht unterwegs beschafft werden kann, wie zum Beispiel Ausweis, Carnet, Pferdepass, Geld (kann auch verdient oder abgearbeitet werden), Verbandszeug, Karte.

Was man dabei haben sollte:

Dichter Regenschutz, Sattelfell, Schlafsack mit wasserdichtem Sack;
und ev. eine Plane, Seil*, eine Isoliermatte, wenn man beabsichtigt, draussen zu nächtigen



Seil fürs Handpferdereiten
Handpferdereiten: http://www.myvideo.de/watch/106775

Nimmt man ein Handpferd mit, sollte man es vorher gut ausbilden und an das Laufen in jeder Gangart neben dem Reitpferd gewöhnen. Von Vorteil ist es, wenn man das Handpferd in jede Position um das Reitpferd herum schicken und dort - in der gleichen Position, z.B. genau vorne weg - laufen lassen kann. Noch nützlicher ist es, wenn auch das Handpferd gewöhnt ist, mit weiteren Handpferden nebenher zu laufen.

 

Das Seil*:

Sehr wichtig ist ein gutes Seil, das für alles Mögliche verwendet werden kann. Mein Favorit ist ein starkes steifes längeres Seil, das sich nicht zu einem unlösbaren Knopf zusammenziehen kann, das mehr als das doppelte Pferdegewicht hält (Physik!) und das mit einem ebenso starken massiven Karabiner an einem Ende versehen ist. Vor mehr als 10 Jahren habe ich bei einem erfahrenen Wanderreiter solche Seile gesehen und mir nachmachen lassen. Immer noch habe ich nichts Besseres gefunden und kaufbar sind solche Seile nirgends. Ausprobiert habe ich das Seil mit 1 Karabiner und mit 2 Karabinern an beiden Enden. Bewährt hat sich besonders das 1-Karabiner-Seil.
Darum:
Sie können hier ein solches Seil bestellen!
Kosten 30 CHF pro Stück, Vorauskasse, Bestellung aufgeben mit Betreff "Wanderreiterseil" bitte per Kontaktformular: 
www.candal.ag.vu/candal_s_gastebuch.html

 

 

Wanderreiterseil

Vorteile:

 

Pferd lernt vor dem Seil keine Angst zu haben. Es lernt, dass das Seil keine Schlange ist und bleibt gelassen, wenn etwas - sei es nun das Seil oder etwas anderes - seine Beine plötzlich berührt. Es kann lernen, damit still zu stehen oder damit zu grasen, ohne in Panik zu geraten, wenn es auf das Seil steht und sich an den Boden fesselt. Es lernt sorgfältig seine Hufe zu platzieren und kann später - sofern man das nicht ablehnt und sicherheitshalber unterlassen will, mit dem Zaum und einem Mundstück ebenso sorgfältig und gelassen zu grasen oder zu gehen. 

 

 

Training und Gewöhnung des Pferdes ans Seil

 

Das Training soll damit beginnen, dass man das Pferd mit dem Seil abstreift, wie beim Putzen mit einer Bürste, und streichelt. Dabei beginnt man an einer Stelle, wo das Pferd es gewöhnt ist, häufig berührt zu werden, zum Beispiel mit der Sattellage.

 

Das macht man am ganzen Pferdekörper sanft und ohne Druck. Zuckt das Pferd mit den Haaren, wie bei der Fliegenabwehr, oder erschrickt es, berührt man das Pferd wieder an einer Stelle, wo es ruhig und gelassen bleibt. Das Pferd soll immer sehen können, dass man etwas macht und auch hinschauen können, wenn es will. Man nähert sich dann wieder langsam der Stelle an, bei deren Berührung es nicht gelassen geblieben ist, und probiert, ob es diesmal ohne Reaktion cool bleibt. Wenn nicht, zurück zu einer "coolen" Stelle, streicheln und aufhören. Am nächsten Tag, nächstes Mal wieder üben. Wenn es ruhig bleibt, auch aufhören, für heute hat es genug gelernt.

 

In einem 2. Schritt schwingt man das Seil über die Sattellage des Pferdes und lässt es aufs Pferd fallen und liegenlassen. Dann zieht man das Seil ruhig zu sich und vom Pferd runter. Das macht man auch über den ganzen Pferdekörper und um die Beine und den Hals. Bitte nicht am Kopf, da man das Pferd in die Augen treffen und verletzen könnte.

 

3. Schritt: Man lässt das Pferd auf einem abgemähten / kurz abgeweideten umzäunten Grasstück mit Halfter und Seil weiden, legt das Seil vom Pferd weg in einem 90°Gradwinkel auf den Boden, steht daneben und lässt das Pferd grasen. Sobald es auf das Seil steht, beobachtet man, wie es reagiert. Zieht es den Kopf hoch, beruhigt man es mit der Stimme und hebt den Huf, mit dem es auf dem Seil steht und stellt den Huf neben das Seil. Das macht man immer wieder. Irgendwann wird das Pferd damit anfangen, selber die Hufe zu heben und daneben zu stellen.

 

 

Es bleibt immer ein Restrisiko! Bitte nicht unterschätzen und nur soweit gehen, wie unbedingt nötig. Es ist immer vernünftiger, einen erfahreneren Reiter dabei zu haben, der das Pferd am Seil hält und beaufsichtigt

Grundsatz: Kein vermeidbares Risiko eingehen!

 

Bei sehr intelligenten Pferden muss damit gerechnet werden, dass sie merken, dass man mit einem Zaum mit Mundstück sich genau so gut schräg fortbewegen kann, ohne auf die Zügel zu treten, und die allergeschicktesten können das sogar im Trab!!!

 

Sattelfell: Schon bald verwendete ich ein gegerbtes ganzes Schaffell, das ich auf der vorderen linken Seite und auf der hinteren rechten Seite am Westernsattel festzurrte. Das Fell ist vielseitig verwendbar und kann gut auch in kälteren Nächten mit in den Schlafsack, als Kopfkissen dienen oder als Satteldecke oder Nierendecke verwendet werden, oder einfach mal als warme isolierende Unterlage zum Sitzen hinhalten.


Danksagung:

Hier möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich bei allen lieben Menschen, die mich beim Wanderreiten unterstützt haben herzlich bedanken!


Danke für die Unterkunft, für das Weiterreichen, die Wegbeschreibungen, die Hilfe....Die Gelegenheiten zum Arbeiten.

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